Tim Sick

Wie oft sollte ich bloggen?

Ich arbeite seit rund 15 Jahren als Corporate-Blogger. Und ich kann dir versichern: Die eine pauschale Empfehlung zur idealen Posting-Frequenz gibt es nicht. Einige meiner Kund*innen, die von mir seit vielen Jahren ihre Blogartikel schreiben lassen, stellen wöchentlich neue Artikel online – und rücken diese ins Zentrum ihrer Content-Strategie. (Indem sie aus den Artikeln jeweils gleich mehrere Content-Pieces für Newsletter, Instagram, LinkedIn und Co. herausbrechen.) Andere Kund*innen veröffentlichen nur einmal pro Quartal einen Artikel, der wirklich in die Tiefe geht (z.B. eine Case Study) – und sind extrem erfolgreich damit.

Die gute Nachricht: Richtlinien, wie oft du sinnvollerweise bloggen solltest, gibt es durchaus. Sehr konkrete sogar. Welche das sind, zeige ich dir hier.

„Weniger ist mehr“ vs. „viel hilft viel“

Im Gespräch mit Kund*innen werde ich häufig gefragt, was meine Empfehlung zur Posting-Frequenz ist. Ich antworte dann meist, dass es zwei grundlegende Blogging-Philosophien gibt, die sich auf den ersten Blick zu widersprechen scheinen: „Weniger ist mehr“ und „viel hilft viel“.

  1. Weniger ist mehr: Je seltener du postest, desto mehr Zeit kannst du pro Blogbeitrag investieren. Der Qualität deiner Beiträge tut ein niedriges Posting-Intervall daher in der Regel gut.
  2. Viel hilft viel: Auf der anderen Seite hilft jeder veröffentlichte Blogbeitrag deinem Business weiter. Jedes Thema, das du ausführlich behandelst, steigert deine Sichtbarkeit in Suchmaschinen und ist damit wichtig für SEO (Suchmaschinenoptimierung). Zudem zahlt eine hohe Posting-Frequenz auf deine Content-Strategie als Ganzes ein. Denn je häufiger du postest, desto mehr „Neues“ kannst du deinen Leser*innen bieten. Du hast also mehr Futter für deinen Newsletter oder deine Social-Media-Plattformen.

Die Antwort auf die Frage, wie oft du sinnvollerweise bloggen solltest, liegt also sehr wahrscheinlich irgendwo zwischen diesen Polen. Eine hohe Schlagzahl an Veröffentlichungen ist prinzipiell positiv. Aber nur, wenn die Qualität stimmt!

Die 3 goldenen Regeln zur Posting-Frequenz

Ich kann dir keine Formel für die optimal Posting-Frequenz an die Hand geben (sorry!). Dafür habe ich aber drei Grundregeln für dich, mit denen du den für dich sinnvollen Posting-Rhythmus findest.

1.) Poste nur Blogartikel, die in die Tiefe gehen

Gerade, wenn du Expert*in bzw. Thought Leader in deinem Bereich/deiner Branche bist, hast du sehr wahrscheinlich zu vielen Themen etwas zu sagen. Die Versuchung ist daher groß, vieles anzureißen und deinen Corporate Blog entsprechend häufig mit neuen Beiträgen zu befüllen. Diese Strategie ist allerdings gefährlich. Denn hast du dir zum Ziel gesetzt, mehrmals wöchentlich zu bloggen, neigen deine Beiträge ganz automatisch dazu, oberflächlicher zu werden. Einfach, weil dir die Zeit fehlt, um richtig in die Tiefe zu gehen. Das wiederum konterkariert deinen Status als Expert*in/Thought Leader. Für deine (Personen-)Marke sind oberflächliche Beiträge Gift. Zudem führen Sie ungleich seltener zu Leads und haben deutlich schlechtere Chancen auf gute Rankings bei Google und Co. Betreibst du einen SEO-Blog, sind weniger – dafür aber tiefschürfendere – Artikel in meinen Augen die bessere Strategie.

Daher meine Empfehlung: Poste nur Blogbeiträge, die wirklich in die Tiefe gehen. In der Regel veröffentlichst du auf diese Weise übrigens gar nicht weniger Content. Denn die Zahl der Veröffentlichung ist zwar geringer, dafür wächst in aller Regel die Blogartikel-Länge.

2.) Veröffentliche zielführend, nicht häufig

Ich kenne so viele (so viele!) Blogger – meist engagierte Solopreneur*innen – die sehr häufig (teilweise täglich) neue Blogtexte veröffentlichen. Liest man die Artikel aufmerksam durch, stechen dann aber nicht nur strukturelle Schwächen ins Auge. Schlimmer, die Texte folgen sehr häufig einem „Gedankenfluss“-Prinzip. Soll heißen: Auch wenn hier teilweise wichtige Themen angesprochen werden, wirken die Texte selbst wie „Geplapper“ – und gehen im Informations(über)angebot des Netzes damit schlicht unter.

Wer so vorgeht, braucht sich daher nicht darüber zu wundern, dass die Ergebnisse des Blog-Marketings ausbleiben.

Möchtest du etwas erreichen, musst du nicht häufig bloggen. Sondern zielführend! Das heißt: Du brauchst eine Strategie. Bewährt hat sich folgendes Vorgehen:

  1. Finde raus, was deine Zielgruppe wirklich interessiert (z.B. via Keyword-Recherche).
  2. Beschränke dich zunächst auf die Themen, die deiner Zielgruppe wirklich unter den Nägeln brennt (Bottom-Funnel).
  3. Verbinde deine Content- mit einer Keyword-Strategie (Stichwort: SEO).
  4. Erstelle nach Möglichkeit Evergreen-Content, der auch nach Jahren noch aktuell ist (oder zumindest mit wenig Zeitaufwand aktualisiert werden kann).

3.) Mach deine Posting-Frequenz von deiner Nische, Positionierung und Branche abhängig

Es gibt Branchen, in denen eine hohe Posting-Frequenz Pflicht ist. Zumindest, wenn du bei Suchmaschinen eine gewisse Sichtbarkeit aufbauen möchtest. Stellst du fest, dass deine Top-Konkurrent*innen sehr häufig neue, fachlich wirklich fundierte Beiträge online stellen, wirst wohl auch du nicht um häufiges Posten herumkommen.

Das wäre zum Beispiel dann der Fall, wenn du Business-Coach bist (die gibt es mittlerweile wirklich wie Sand am Meer – und einige fahren erfolgreich eine sehr engagierte Content-Strategie).

Anders sieht die Sache aus, wenn du spezialisiert bzw. messerscharf positioniert bist. Zum Beispiel als Business-Coach, der ausschließlich Geschäftsführer kleiner Unternehmen mit maximal 50 Mitarbeitern betreut. Dann nämlich hast du eine deutlich kleinere Content-Nische, die du in der Tiefe bespielen kannst. Das heißt: Du kannst deine Posting-Häufigkeit herunterfahren – und trotzdem sehr gute Ergebnisse (höhere Sichtbarkeit, mehr Umsatz) erzielen.

Wie häufig du posten musst, um Ergebnisse zu erreichen, hängt auch stark von deiner Branche ab. Gerade, wenn du vorwiegend B2B-Kunden hast, lohnt es sich meiner Erfahrung nach in vielen Branchen, auch mit geringeren Ressourcen eine Blog-Strategie zu verfolgen. Oft reicht hier schon ein monatliches (teils sogar ein quartalsweises!) Posting aus, um an der Konkurrenz vorbeizuziehen.

Fazit: So häufig solltest du wirklich Blogartikel veröffentlichen

Ich fasse zusammen: Wie häufig du bloggen solltest, um die besten Ergebnisse zu erreichen, hängt von drei grundlegenden Faktoren ab:

  1. Kapazitäten: Du solltest nur dann Blogartikel schreiben und veröffentlichen, wenn du genug Ressourcen hast, um fachlich in die Tiefe zu gehen, und deiner Zielgruppe so einen Mehrwert bieten kannst.
  2. Zielführendes Blogging: Es ist nicht so wichtig, dass du besonders häufig bloggst, sondern, dass du strategisch und zielführend an die Sache rangehst. Schreibe also nur dann einen neuen Artikel, wenn du ein vielversprechendes Blog-Thema gefunden hast.
  3. Nische, Positionierung, Branche: Je kleiner deine Nische, je spitzer deine Positionierung und je weniger konkurrenzstark deine Branche ist, desto seltener musst du posten, um etwas zu erreichen.

Du bist dir unsicher, welches Posting-Intervall für dich das richtige ist? Dann schreib mir gerne eine Mail – und ich gebe dir meine Einschätzung.

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