Tim Sick

Corporate Blog: Ziele, Studien und Beispiele

Expertenstatus aufbauen, Sichtbarkeit vergrößern, Leads einsammeln, Kund*innen binden, Umsätze steigern. Redaktionell gepflegte Corporate Blogs sind so etwas wie die eierlegende Wollmilchsau des Content-Marketings. Ich zeige dir, welche Ziele du mit einem Unternehmensblog erreichen kannst – und gebe dir drei gelungene Praxisbeispiele an die Hand.

Was ist ein Corporate Blog?

Das Prinzip eines Corporate Blogs unterscheidet sich zunächst nicht von privat geführten Blogs. In einem Blogbereich veröffentlichen Unternehmen regelmäßig Inhalte, die für ihre Zielgruppe relevant sind. Ein Trend, der in den USA begann, mittlerweile aber auch in Deutschland sehr weit verbreitet ist. Während ein „Corporate Blog“ meist von einer oder wenigen Personen geführt wird, stehen bei einem sogenannten „Corporate Magazine“ die Inhalte (und weniger die Schreibenden selbst) im Fokus. Mögliche Formate sind:

  • Ratgebertexte (auch Kauf- und Produktratgeber)
  • Interviews (mit Experten der Branche)
  • Case Studies (insb. im B2B-Bereich)
  • Empfehlungen und Linklisten

Sowohl Corporate Blogs als auch Corporate Magazines dienen dem Marketing, werden aber in der Regel redaktionell geführt – und sind damit meist deutlich weniger werblich als andere Bereiche der Website.

Gut zu wissen: Corporate Blogs sind nicht nur größeren Unternehmen vorbehalten, sondern auch für Solopreneur*innen hochinteressant.

Du möchtest einen Corporate Blog aufbauen? Hast aber keine Ahnung, wie du starten sollst? Und am liebsten möchtest du deine Corporate Blogartikel schreiben lassen? Dann schreib mir! Als selbstständiger Corporate Blogger mit 15 Jahren Berufserfahrung unterstütze ich dich gerne.

Diese Ziele verfolgen Unternehmen mit einem Corporate Blog

Zugegeben, die Definition von Corporate Blogs klingt sehr verkopft. Für Unternehmen hat diese Variante des Corporate Publishings aber handfeste Vorteile. Denn mit einem Unternehmensblog oder einem Corporate Magazine können über die Zeit sehr starke Marken aufgebaut werden (Branding). Die konkreten Vorteile und Ziele eines Corporate Blogs variieren dabei je nach Ausrichtung. Ich sehe vor allem vier übergeordnete Vorteile, die das Bloggen für Unternehmen mit sich bringt.

Ein Mann und eine Frau erwägen die Vorteile eines Corporate Blogs.
Mit einem Corporate Blog verfolgen Unternehmen unterschiedliche Ziele. Bild: Kamila Sick via Midjourney

1.) Expert*innen-Status (und Vertrauen) aufbauen. Kund*innen binden

Unternehmen, die ein redaktionell aufgesetztes Corporate Magazine betreiben, arbeiten Tag für Tag an ihrem Experten-Status. Das gilt insbesondere dann, wenn der Unternehmensblog spitz positioniert ist und genau die Themen bespielt, die der Zielgruppe unter den Nägeln brennt. Sei es, weil der Blogbeitrag ein Problem löst, Tipps aus einem einzigartigen Erfahrungshintergrund heraus gibt oder schlicht und einfach inspiriert.

Je häufiger ein Nutzer im Web auf einen entsprechenden Blogartikel stößt, desto wahrscheinlicher wird er das entsprechende Unternehmen als Meinungsführer (Thought Leader) wahrnehmen. Das wiederum baut Vertrauen auf – und erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass aus einem glücklichen Leser bzw. einer glücklichen Leserin ein Kunde oder eine Kundin wird.

Ein wirklich guter Blog, in dem regelmäßig neue Inhalte veröffentlich werden, funktioniert übrigens auch abseits von Suchmaschinen – und ist ein hervorragender Kanal zur Kundenbindung.

2.) Sichtbarkeit in Suchmaschinen steigern

Es gibt viele Wege, um Traffic (Besucher*innen) auf Unternehmensblogs zu leiten und hier mit Expertise – und erfahrungsbasiertem Mehrwert abseits von Buzzwords – zu glänzen. Beispielsweise über Social Media Plattformen wie Instagram oder Linkedin. Über Pinterest. Oder über Newsletter. Nach wie vor sind Besucher*innen, die über Suchmaschinen auf die Artikel stoßen, aber besonders interessant. Denn diese haben schon von sich aus nach dem Thema deiner Artikel (etwa nach einem speziellen Problem – z.B. „wie entferne ich Kaffeeflecken auf einem hellen Teppich“) gesucht – und damit ein großes Interesse an deinem Corporate Blog Thema. Belegt dein Artikel bei Google und Co. einer der oberen Plätze, kannst du dich regelmäßig über neue Besucher*innen freuen und die Sichtbarkeit deines Unternehmens sukzessive steigern. Bei der Suchmaschinenoptimierung (SEO) spielen Corporate Blogs daher oft eine entscheidende Rolle. Zumal Websites mit viel Content auch abseits des Blogbereichs bessere Ranking-Chancen haben.

Wie du deine Corporate Blogartikel SEO optimieren kannst, zeige ich dir ausführlich im verlinkten Beitrag.

3.) Lead-Generierung und Umsatzsteigerung

Über die Zeit bauen Corporate Blogs Vertrauen bei deiner Zielgruppe auf, stärken deine Marke und bilden einen wichtigen Touch Point. Sie können aber auch direkt Leads generieren und Umsätze steigern.

  • Beispiel Lead-Generierung: Du hast einen Top-Ratgeber-Artikel geschrieben, der monatlich neue Besucher*innen bringt. An prominenter Stelle verweist du innerhalb des Blogbeitrags auf deinen Newsletter – und den tollen Mehrwert, den dieser deinen Leser*innen bietet. Vielleicht arbeitest du auch schon mit einem Leadmagneten. Im Laufe der Zeit tragen sich dank deines Blogartikels immer mehr Menschen in deine Newsletter-Liste ein. Einfach, weil du ihnen mit deinem Corporate Blogartikel weitergeholfen hast – und sie mehr solchen hilfreichen Content von dir oder deinem Unternehmen wollen.
  • Beispiel Umsatzsteigerung: Du betreibst einen Online-Shop rund um Geschenke und schreibst einen Artikel mit dem Thema „außergewöhnliche Geschenk-Ideen zum Valentinstag“. Dabei verlinkst du jeweils auf deine Produkte. Wird dein Blogbeitrag (in dem Fall ein „Kaufratgeber“) zu den entsprechenden Keywords weit oben bei Google und Co. gefunden, ist es gut möglich, dass er immer wieder Verkäufe generiert.

Ob sich Kaufratgeber wirklich im Blog eignen oder auf der Kategorie-Seite eines Online-Shops besser aufgehoben sind, zeigt ein Blick in die Suchergebnisseiten (SERPS). Findest du hier ausschließlich Kategorie-Seiten, empfiehlt es sich, den Text ebenfalls als Kategorie-Content auszuspielen.

Der Bildschirm eines Laptops zeigt die Aufschrift Corporate Blog.
Über einen Corporate Blog kannst du Leads generieren und deinen Umsatz steigern. Bild: Kamila Sick via Midjourney

4.) Rückgrat des Content-Marketings

Ausführliche, gründlich recherchierte Blogbeiträge mit Insider-/Expertenwissen bilden zurecht häufig den Mittelpunkt von Content-Marketing-Strategien. Denn die Inhalte können im Rahmen von „Content Recycling“ mehrfach wiederverwendet werden. Aus einem guten Blogbeitrag kannst du beispielsweise jeweils mehrere LinkedIn-Posts, Pins, Instagram-Beiträge, Kurzvideos für TikTok, Instagram oder Youtube herausbrechen – in einem Bruchteil der Zeit, die du bräuchtest, wenn du Content für den jeweiligen Kanal separat erstellen würdest.

Sind Corporate Magazins und Unternehmensblogs noch zeitgemäß?

Im Zeitalter von Social Media erscheinen Corporate Blogs und Magazines als echte Dinosaurier (für Newsletter gilt übrigens genau dasselbe). Seit Jahren werden sie daher immer mal wieder für „tot“ erklärt. Kurioserweise meist auf Social Media (z.B. LinkedIn oder Instagram), wo entsprechende Posts in der Marketing-Bubble kontrovers diskutiert werden – und entsprechend für ordentlich Impressions sorgen 😉

Dass Corporate Blogs quicklebendig wie eh und je sind, zeigt nicht nur deren schiere Anzahl (etliche kleine wie große Unternehmen haben einen eigenen Magazin-Bereich), sondern auch das Verhalten der Nutzer*innen. Die ARD/ZDF-Medienstudie 2024 zeigt, dass basale Internet-Anwendungen (dazu zählen Suchmaschinen, E-Mails und Blogs) in den letzten Jahren konstant genutzt werden. 2024 lasen immerhin 9 Prozent der deutschsprechenden Bevölkerung ab 14 Jahren in Deutschland regelmäßig (mindestens 1 x pro Woche) Blogs. Und die Zahl der sporadisch gelesenen Blogartikel (auf die Nutzer*innen beispielsweise über Suchmaschinen oder Newsletter stoßen) dürfte nochmal deutlich darüber liegen.

Unternehmensblogs: 3 gelungene Beispiele

Du fragst dich, wie ein Unternehmensblog bzw. Corporate Magazine aussehen könnte? Ich habe drei gelungene Beispiele für dich.

  • Ritter Sport: Das Familienunternehmen betreibt einen sehr erfolgreichen Corporate Blog, das unterschiedlichste Content-Formate aufgreift – von Rezept-Vorschlägen über Produktionseinblicke bis hin zu Reportage-ähnlichen Beiträgen.
  • TUI CAMPER: Im Tui Camper Magazin veröffentlicht Tui wöchentlich Beiträge rund um das Thema Camping. Zielgruppe: Alle, Campingfreund*innen, die Interesse haben könnten, für ihren Urlaub ein Wohnmobil zu mieten. Die Themen variieren zwischen Reisetipps und Camping-Ratgeber – und haben stets einen klaren Keyword-Fokus. Transparenz-Hinweis: Die meisten Beiträge des Magazins habe ich geschrieben – von daher ist diese Empfehlung auch ein Stück weit Eigenwerbung 😉
  • IKEA: Egal, ob Einblicke hinter die Kulissen, Tipps und Infos rund um nachhaltiges Leben und Wohnen oder Inspirationen für die Wohnungseinrichtung. Im Ikea-Blog wird man immer fündig – und kommt damit auch online immer wieder mit der Produktwelt des Unternehmens in Kontakt.

Übrigens: Kleine Unternehmen und Solopreneur*innen profitieren natürlich ebenso von einem Blog. Ich habe mich aus gutem Grund dazu entschieden, auch einen Corporate Blog zu starten. Wie du gelungene Blogartikel schreiben kannst, erfährst du hier ebenfalls.

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