Wie lang sollte ein Blogartikel sein?
Ich komme direkt zum Punkt. Wie viele Wörter sollte ein Blogartikel haben? Exakt 1.707. So viele Wörter hat nämlich dieser Text hier. Und wenn die Länge eines Blogbeitrags über die Länge eines Blogbeitrags nicht der Goldstandard ist, weiß ich auch nicht 😉 Jetzt aber Spaß bei Seite. Hier zeige ich dir, warum es tatsächlich wichtig ist, dass deine Blogartikel längenmäßig nicht ganz daneben liegen. Und von welchen Faktoren die sinnvolle Länge eines Blogbeitrags wirklich abhängt.
Inhaltsverzeichnis
ToggleDarum ist es wichtig, dass ein Blogartikel die richtige Länge hat
Es lohnt sich, wenn du dir schon bei der Strukturierung Gedanken über die sinnvolle Länge deiner Blogartikel machst. Denn stimmt die Länge nicht, ist die Gefahr groß, dass…
- … du deine Leser*innen mit zu viel Content überforderst – und sie abspringen, bevor du überhaupt zum Punkt gekommen bist.
- … deine Leser*innen enttäuscht von zu kurzen, oberflächlichen Blogbeiträgen sind – und dich nicht als Expert*in wahrnehmen.
- … du am Search-Intent vorbeischreibst, sodass deine Artikel überhaupt nicht bei Google und Co. ranken können.
Umgekehrt gilt: Triffst du den Sweet Spot, werden deine Beiträge mehrheitlich zu Ende gelesen. Das heißt…
- … deine (Kauf)Ratgeber konvertieren sehr gut – und bringen dir direkten Umsatz.
- … du baust Vertrauen bei deiner Zielgruppe auf.
- … du kannst richtig gutes Branding
Gut zu wissen: Möchtest du von mir deine Blogartikel schreiben lassen, besprechen wir die sinnvolle Länge gemeinsam.
Die optimale Länge eines Blogbeitrags aus Leser*innen-Perspektive
Über die „richtige“ Länge von Blogbeiträgen entbrennen immer wieder hitzige Diskussionen. Und auch vielen Solopreneur*innen und Mittelständlern, die einen Corporate Blog führen, brennt das Thema offenbar unter den Nägeln. Wenn ich für neue Kund*innen Blogartikel schreiben soll, kommen Fragen zur Länge oft ziemlich schnell – teilweise schon im Erstgespräch.
Die gute Nachricht: Wie viele Wörter ein Blogartikel haben sollte, ist gar nicht so schwer herauszufinden. Alles, was du brauchst, ist ein wenig Gespür für deine Zielgruppe. Und die hast du als (Solo-)Unternehmer*in oder Content Marketer*in ganz sicher. Wie hoch die Aufmerksamkeitsspanne und die Bereitschaft deiner Zielgruppe ist, auch längere Blogartikel zu lesen, hängt maßgeblich von fünf Faktoren ab.
1.) B2B vs. B2C
Bewegst du dich im B2B-Kontext, darfst du dich mit langen (bitte auch optisch ansprechend aufbereiteten!) Blogbeiträgen sehr gerne als Thought Leader präsentieren. Hier wollen Leser*innen oftmals in der Tiefe informiert werden und bringen dafür auch Zeit mit. Es geht immerhin ums Geschäft – und für einen Blogartikel mit echtem Mehrwert ist auch eine Lesezeit von einer halben Stunde ein gutes Investment. Wenn es dein Thema und deine Expertise hergeben, dann dürfen deine Blogtexte also auch gerne mal 3.000, 4.000 oder 5.000 Wörter haben.
B2C sieht die Sache meist etwas anders aus. Immerhin geht hier beim Lesen deiner Beiträge immer Freizeit drauf. Damit deine Leser*innen auch bei langen Artikeln von 3.000 Wörtern und mehr gerne am Ball bleiben, müssen diese schon einen echten Schmerzpunkt triggern und Lösungen – idealerweise auf Basis eigener Erfahrungen – bieten. Ansonsten sind knackige, Hands-on-Artikel oft die bessere Wahl. Für einen schnellen Tipp oder Hack etwa ist ein 300-Wort-Beitrag völlig ausreichend.
Strecke keinen Blogartikel, für den 300 Wörter mehr als ausreichen, z.B. aus „SEO-Gründen“ – stell dir vor, wie ich mich an dieser Stelle hektisch bekreuzige und Weihwasser verspritze – künstlich auf 1.000 Wörter. So verlierst du große Teile deiner Leserschaft auf halbem Weg!
2.) Branche und Zielgruppe
Neben der groben Einordung B2B/B2C hängt die optimale Länge eines Blogbeitrags natürlich auch von deiner Branche bzw. Zielgruppe ab. Es gibt Zielgruppen, deren Aufmerksamkeitsspanne online nicht über die eines Goldfischs hinausreicht. Das gilt insbesondere dann, wenn deine Zielgruppe nahezu ausschließlich auf Social Media unterwegs ist. In dem Fall bieten sich eher kürzere Blogartikel an, in denen du schnell auf den Punkt kommst.
In anderen Branchen sind auch private Nutzer sehr dankbar für lange Blogartikel. Insbesondere dann, wenn sie hier wertvolle Inspiration (z.B. für ihr Hobby) finden oder Hilfestellungen zu einem komplexen, emotional drängenden Problem bekommen. Es gibt etliche Beispiele für Unternehmen mit B2C-Kundschaft in unterschiedlichsten Branchen, die trotzdem sehr gerne lange Blogartikel liest. Im Möbel-Ratgeber von Home24 beispielsweise findest du sehr häufig Blogbeiträge, die über 1.000, manchmal auch mehr als 2.000 Wörter haben (Stand: Dezember 2024).
3.) Thema
Egal, in welcher Branche du unterwegs bist und welche Zielgruppe du hast: Wie lang ein Blogartikel sein sollte, hängt maßgeblich von deinem Thema ab. (Wie du die richtigen Blog-Themen findest, erkläre ich an anderer Stelle.)
Stellst du ein leckeres Rezept vor, ist in 200 Wörter wahrscheinlich alles gesagt. Schreibst du einen ausführlichen How-to-Blogartikel zum Thema „Wie du in 25 Schritten eine erfolgreiche Website mit WordPress erstellst“, kann es sein, dass 5.000 Wörter kaum ausreichen, um deinen Leser*innen eine optimale Hilfestellung zu geben.
Schreibe immer so lang wie nötig und so kurz wie möglich. Sehr lange Blogartikel kannst du kürzen, in dem du bestimmte Punkte, die hohen Erklärungsbedarf haben, als Infografik aufbereitetest. Und auch ein kurzes Video wirkt oft wahre Wunder.
4.) Art des Blogtextes
Um die richtige Blogartikel-Länge besser einschätzen zu können, hilft es sehr, wenn du dir klar machst, welche Art von Blogartikel du eigentlich gerade bedienst. Es gibt nämlich ganz verschiedene Content-Formate – einige eignen sich eher für kurze, andere für längere Texte. Ein Überblick:
Wichtig: Meine Einordnung bezüglich Länge und Wortzahl beruht ausschließlich auf Erfahrungswerten und soll dir lediglich eine Orientierung geben. Wenn es dein Thema hergibt, darfst, sollst und musst du von diesen Richtlinien abweichen.
5.) Quelle
Was viele Blogger*innen und Content-Verantwortliche sehr oft vergessen: Die sinnvolle Blogartikel-Länge hängt auch davon ab, wie deine Leser*innen auf deinen Blogartikel stoßen. Denn deren Aufmerksamkeitsspanne hängt ein Stück weit auch von dem Kanal ab, auf dem sie sich gerade bewegen. Scrollst du seit einer Stunde durch Insta oder TikTok, ist deine Bereitschaft für das Lesen von längeren Texten eine andere, als wenn du gerade eine ellenlange Konversation mit einem KI-Tool wie ChatGPT oder Perpelexitiy geführt hast, bevor du auf einen vorgeschlagenen Link zu einem Blogartikel klickst.
Wichtige Kanäle, über die deine Blogartikel gefunden werden:
- Klassische Suchmaschinen: Kommen deine Leser*innen hauptsächlich über Google und Co., bist du weitestgehend frei, was die Länge deiner Blogbeiträge betrifft. Schreibst du deine Blogartikel SEO-optimiert, solltest du aber sicherstellen, dass die Blogartikel-Länge der Suchintention der Nutzer*innen entspricht.
- KI-Tools: Stellst du fest, dass du nennenswerten Traffic über KI-Suchmaschinen wie Perplexity oder ChatGPT bekommst, dürfen entsprechende Blogartikel tendenziell auch etwas länger sein. Denn in vielen Bereichen kommt ein Klick dann zustande, wenn menschliche Expertise gefragt ist. Ein Blogbeitrag von wenigen hundert Wörtern, der nur an der Oberfläche kratzt, dürfte deine Leser*innen enttäuschen.
- Social Media: Bist du auf Social Media Plattformen wie Facebook, Instagram, TikTok oder LinkedIn unterwegs, kannst du deine Reichweite ebenfalls nutzen, um deine Follower auf deine neuesten Blogartikel aufmerksam zu machen. Sei dir dabei aber bewusst, dass es plattformabhängig ist, was deine Leser*innen erwarten. Bekommst du Traffic über Insta sind deine Artikel tendenziell knackiger. Ziehst du Leser*innen über LinkedIn an, darfst du – etwa im Zuge einer Case Study – so richtig ins Detail gehen.
- Newsletter: In deinem Newsletter liegt die Aufmerksamkeit ohnehin bereits auf dir und deinem Unternehmen. Diese Aufmerksamkeit solltest du nutzen, um zu deinen langen Blogbeiträgen zu verlinken, die wirklich in die Tiefe gehen und dich als Expert*in zeigen. Das Verlinken auf kurze, oberflächliche Beiträge, die deinen Kund*innen keinen Mehrwert bieten, kann hier sogar kontraproduktiv sein.
Die ideale Blogartikel-Länge aus SEO-Sicht
Viele meiner Kund*innen machen sich Gedanken darüber, mit welcher Wortzahl sie die besten Chancen haben, bei Suchmaschinen vordere Plätze zu belegen. Ich verstehe das! Der Wunsch nach allzu einfachen Antworten treibt aber mitunter kuriose Blüten. Ich habe beispielsweise schon von drei Content-Verantwortlichen aus unterschiedlichen Unternehmen (ganz andere Branchen) die Vorgabe bekommen, dass SÄMTLICHE Blogartikel mehr als 1.000 Wörter haben müssen, weil sie sonst schlechter ranken würden. Soll heißen: 1.000 Wörter sind top, 999 Wörter absolutes No-Go! Das ist natürlich völliger Blödsinn.
Verantwortlich für solche Aussagen ist meist Halbwissen zur Suchmaschinenoptimierung bzw. falsch verstandene SEO-Studien. Tatsächlich weist nichts darauf hin, dass es eine Art magische Wortzahl gibt, die automatisch bessere Rankings verspricht. Das wäre auch ganz und gar nicht im Sinne von Google und Co. Suchmaschinen ist es wichtig, dass ihre Nutzer*innen in einem Blogbeitrag genau das finden, was sie gesucht haben.
Geht es um den einen effektiven Tipp, mit dem sich der verstopfte Abfluss im Handumdrehen reinigen lässt, ist ein knackiger Beitrag von wenigen hundert Wörtern genau richtig. Würdest du dagegen auf 3.000 Wörtern lang und breit ausführen, warum Abflüsse verstopfen, wie sich das ganze verhindern lässt und welche (mehr oder weniger guten) Hausmittel es alles gibt, wäre das ein ganz klarer Information-Overload – und die Nutzer*innen würden schnell das Weite suchen.
Mein Tipp: Statt dich auf eine zweifelhafte (Mindest-)Wortzahl einzuschießen solltest du die Länge deiner Blogartikel an den Bedürfnissen deiner Leser*innen ausrichten. Überlege dir zu jedem Thema, was deine Wunsch-Leser*in wirklich wissen will – und was nicht. So triffst du die sogenannte Suchintention (auch: Search Intent) – und steigerst deine Chancen auf gute Platzierungen in den SERPs (Suchergebnisseiten).
Warum du für die richtige Blogartikel-Länge deiner Intuition vertrauen solltest
Ich halte fest: Wie viele Wörter ein Blogartikel sinnvollerweise haben sollte, hängt von vielen Faktoren ab – insbesondere von deiner Zielgruppe, deren Aufmerksamkeitsspanne, Thema und Format des Beitrags und (sofern SEO für dich eine Rolle spielt) dem Search Intent. Bist du dir unsicher, was die optimale Blogartikel-Länge angeht, lass dich nicht stressen. Vertrau einfach auf deine Intuition. Mir selbst geht es auch immer mal wieder so, dass ich erst beim Schreiben merke, wie viele Wörter einem Thema wirklich guttun. Interessanterweise ist das bei diesem Blogartikel genauso. Anfangs hatte ich das Thema auf rund 800 Wörter geschätzt. Und da lag ich ganz schön daneben. Mit diesem letzten Satz ist der Artikel am Ende mehr als doppelt so lang geworden 😉.
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